Portrait der Stadt Schweich
„Schweich ist ein Flecken, so lernte ich in der Schule. Der Lehrer sagte, vom Berg Rupperoth herab sehe es mit seinen in die Felder ausstrahlenden Straßen aus wie ein Stern, vielleicht – wenn man blinzelt und viel Sonne über den Schieferdächern liegt.“
Viel ist passiert, seit der größte Sohn der Stadt, der Schriftsteller Stefan Andres, Schweich beschrieb. Erst 1984 wurde Schweich zur Stadt erhoben und hat seitdem eine rasante Entwicklung erlebt. Schweich ist das Einkaufszentrum an der Roemischen Weinstraße.
Stadt mit Geschichte
Kelten, Treverer und Römer, alle waren hier, wie Ausgrabungen zutage brachten. In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 762 überträgt König Pippin Schweich an das Kloster Prüm in der Eifel. Der Niederprümer Hof, erbaut auf den Resten einer römischen Villa, diente dem Kloster als Verwaltungssitz.
In dem restaurierten Gebäude von 1706 ist heute ein Kulturzentrum untergebracht. Dort erfahren Sie alles über den bedeutenden Dichter Stefan Andres (1906 – 1970). Schauen Sie doch mal in sein autobiographisches Werk „Der Knabe im Brunnen “. Es gibt Ihnen Einblicke in die Zeit um 1915 an der Roemischen Weinstraße.
Das Wahrzeichen von Schweich: der Fährturm
Die Moselfähre bei Schweich war eine der wichtigsten Übergangsstellen der mittelalterlichen Straße Trier-Koblenz. Das Wahrzeichen der Stadt, der Fährturm am Hafen, grüßt heute noch alle Besucher, die die Mosel überqueren.
1878 wurde Schweich an die Eisenbahn angebunden. Der Bahnhof liegt nördlich am Ortsrand. Folgt man dort der Straße, kommt man außerhalb des Ortes zum Erholungsgebiet Meulenwald. Diese wildromantische, sagen-umwobene Landschaft lädt zu weiten Spaziergängen und Wanderungen ein. Vom Wanderparkplatz ist es nur ein kurzes Stück bis zur Kapelle am Heilbrunnen, die am Ende einer langen Baumallee steht. Im späten Mittelalter entwickelte sich der „Heiligen-Born “ zu einer Pilgerhochburg, nachdem das Wasser Kranke geheilt hatte. Heute ist er ein Platz der Besinnung und Erholung. In unmittelbarer Nähe liegen ein Wassertretbecken und ein großes Biotop.
Ehemalige Synagoge als Kulturstätte
In der Stadtmitte wurde von 1987 bis 1989 die ehemalige jüdische Synagoge restauriert und als Kulturstätte eingerichtet. Hier finden regelmäßig Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.
Schweich war früher landwirtschaftlich geprägt. Die Ernten mussten verarbeitet werden. Die Molitorsmühle am Föhrener Bach ist ein lebendiges Erinnerungsstück an diese Zeit. Sie wurde in den letzten Jahren liebevoll restauriert, ist voll funktionsfähig und kann als Museumsmühle besichtigt werden.
Der Schweicher Stadtteil Issel wurde 1969 eingemeindet. In Issel wurden früher Sandsteine und Holz aus dem Meulenwald an der Mosel verladen. Die katholische Filialkirche St. Georg, erbaut 1757, liegt malerisch am Moselufer, ein schöner Rad- und Spazierweg führt an ihr vorbei bis nach Schweich zum Fährturm.
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